Eine Altbauwohnung zu sanieren, kann eine schöne und aufregende Herausforderung sein. Sie besitzen einen ganz besonderen Charme, den Neubauten nur schwer nachahmen können. Die Sanierung lohnt sich und erhöht meist den Wert der Immobilie. Einige Maßnahmen werden sogar staatlich gefördert.
Aber welche Schritte stehen bei einer Sanierung einer typischen deutschen Altbauwohnung an? Unsere Tipps helfen dabei, eine Altbausanierung zu planen und das meiste aus der Wohnung zu machen.
Wohnung auf Mängel und Schwachstellen überprüfen
Der erste Schritt ist das Überprüfen auf Schwachstellen der Altbauwohnung und die Erstellung eines Sanierungsplanes durch Fachkräfte wie einem Immobiliengutachter und einen energetischen Sanierungsberater. Häufig sind bei Jahrhundertwendehäusern und Häusern aus den 1960er und 1970 Jahren die Elektroinstallationen veraltet und müssen auf den neuesten Sicherheitsstand gebracht werden.
Auch Schallschutz, Sanitärinstallationen und verbaute Materialien sind oft nicht mehr den Standards gemäß und müssen überprüft und gegebenenfalls ersetzt werden. Jetzt kann der Berater einen genauen Sanierungsplan erstellen und es kann bald losgehen.
Sollen räumliche Veränderungen ausgeführt werden, zum Beispiel um mehr Barrierefreiheit zu schaffen, ist auch ein Statik-Check nötig. In manchen Fällen müssen bei diesen Arbeiten Kompensationsmaßnahmen gesetzt werden. Zur Entsorgung von Bauschutt & Co. sollte man vorab einen Container mieten, in dem man alles entsorgen kann.
Konkrete Planung der Sanierung und Finanzierung
Bevor man mit dem Vorhaben beginnt, ist es wichtig, die Sanierung Schritt für Schritt zu planen und der richtigen Reihenfolge zu folgen. Die Kosten einer Sanierung sind nicht leicht einzuschätzen und hängen vom Sanierungsplan ab. Jetzt ist es an der Zeit, Kostenvoranschläge verschiedener Unternehmen/Handwerker einzuholen. Eine Reserve ist bei einer Altbausanierung wichtig, denn es können nicht erwartete Mängel auftreten.
Für die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen kann größtenteils eine Baufinanzierung genutzt werden. Wenn man den ungefähren Kostenumfang kennt und dieser sich auf eine Summe bis etwa 30.000 Euro beläuft, ist auch die Aufnahme eines Onlinekredit möglich. Hat man sich entschieden und die Finanzen sind bereit, kann ein Zeitplan für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen erstellt werden.
Staatliche Fördermaßnahmen nutzen
Staatliche Förderungen machen die Altbausanierung noch attraktiver. Handelt es sich bei den Sanierungsmaßnahmen um eine energetische Sanierung, oder um altersgerechtes Umbauen, stehen einem Fördergelder der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und/oder dem BAFA (Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zu. Gefördert werden beispielsweise:
- Neue Fenster/Außentüren mit hohem Dämmwert
- Optimierung oder Erneuerung der Heizungsanlage
- Barrierereduzierung
- Fassaden- und Dachdämmung
- Digitale Systeme zur energetischen Verbrauchs- und Betriebsoptimierung
Welche Arbeiten kann man selbst übernehmen
Ist man handwerklich begabt, kann man einige Sanierungsarbeiten auch in Eigenregie ausführen und bei der Sanierung Geld sparen. Je mehr man selbst erledigt, desto geringer die Handwerkerkosten. Im Innenausbau lässt sich vieles selbst erledigen, sind dort Umbauten geplant. Hier kann man beim Einbau der Bodenbeläge, Montage- und Streicharbeiten behilflich sein oder sie gegebenenfalls selbst erledigen.
Zu den Vorbereitungen, die man selbst übernehmen kann, zählen die vollständige Entrümpelung, das Entfernen von Tapeten, Fußbodenbelägen und Abdeckungen. Beim Verputzen von Decken, der Wände und den Böden kann der Bauherr viel selbst erledigen und ebenfalls den Wandausbau übernehmen, wenn die nötigen Kenntnisse vorhanden sind.
Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen
Jetzt kann es losgehen. Typische Sanierungsmaßnahmen in einer Altbauwohnung sind:
- Neue Fenster/Außentüren mit niedrigem U-Wert und 3-fach-Wärmedämmglas installieren.
- Erneuerung der Installationen: Wasser- und Heizungsleitungen und Anschlüsse zählen meist zum Pflichtprogramm der Altbausanierung.
- Veraltete Sanitäranlagen wie Duschen/Toiletten/Badewanne ersetzen.
- Parkett und Böden renovieren und wo möglich eine Fußbodenheizung installieren.
- Elektrotechnik sanieren und FI-Schutzschalter anbringen lassen.
- Räumliche Veränderungen für mehr Barrierefreiheit.
- Wände streichen und die optische Modernisierung der Wohnung.
- Smart-Home-Systeme für mehr Komfort und Steuerung der Elemente.
Dies sind lediglich typische Sanierungsmaßnahmen, jede Altbauwohnung ist anders und der Sanierungsplan und die darauf folgenden Maßnahmen werden auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.
Abnahme und Schlussbegehung
Nachdem die Arbeiten erledigt sind, erfolgt eine Schlussbegehung und die Abnahme. Es müssen alle potenziellen Mängel schriftlich notiert und von dem zuständigen Handwerker behoben werden. Die offizielle Abnahme dient als Bestätigung des Hausbesitzers, dass alle Handwerkerleistungen vollständig erbracht wurden und Dienstleister können jetzt ihre Schlussrechnung stellen.
Jetzt gibt es nur noch einen Schritt: Die neue Wohnung genießen, entspannen und sich um die Deko kümmern.