Laut aktueller Statistiken für das Jahr 2019/2020 kann in Deutschland im Schnitt jeder zehnte Erwachsene seine Rechnungen nicht dauerhaft bezahlen. Die Überschuldungsquote betrug zum Stichtag am 01. Oktober 2019 exakt 10%. Dadurch ergibt sich eine Zahl von 6,9 Millionen volljährigen Bundesbürgern, die überschuldet sind und nachhaltige Zahlungsstörungen aufweisen. Mit rund 4,22 Millionen ist der Großteil der Überschuldeten männlich. Faktisch ergibt sich daraus, dass ca. 12,46% aller deutschen Männer entweder überschuldet sind, oder aber nachhaltige Zahlungsstören aufweisen.
Geringste Überschuldung in Bayern und Baden-Württemberg
Schaut man sich die Zahl der Überschuldeten in den einzelnen Bundesländern an, schneiden Bayern und Baden-Württemberg am besten ab. In Bremen, Berlin und Sachsen-Anhalt ist die Quote der Überschuldung am höchsten.
Grundsätzlich weißt Ostdeutschland eine etwas höhere Schuldnerquote auf als Westdeutschland:
- Schuldnerquote Ostdeutschland: 10,33% (Stand 2019)
- Schuldnerquote Westdeutschland: 9,94% (Stand 2019)
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Duisburg weißt die höchste Schulderquote aller Großstädte auf
Die 3 Großstädte mit der höchsten Schuldnerquote kommen alle aus Nordrhein-Westfalen. Duisburg verfügt mit 17,52% die höchste Schulderquote, gefolgt von den Nachbarstädten Dortmund (14,33%) und Essen (14,25%). Insgesamt sind 5 der 10 Großstädte mit der höchsten Schuldnerquote aus NRW.
Im Bezug auf die Altersstruktur weisen Personen in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen die höchste Verschuldung auf.
Was sind die Ursachen der Überschuldung?
Es gibt viele Gründe die zu einer Überschuldung führen können. Häufige Ursachen sind Arbeitslosigkeit sowie Kurzarbeit, die Trennung vom Partner / Scheidung, gescheiterte Selbständigkeit sowie auch unwirtschaftliche Haushaltsführungen.
Jedoch nehmen auch steigende Lebenskosten (z.B. Miete, Versorgung) enormen Einfluss auf die wirtschaftliche Situation der Bundesbürger. Durchschnittlich geben private Haushalte ca. 26% ihres monatlichen Einkommens für Mietzahlungen und der gleichen aus. Das sind knapp ein viertel des Haushaltseinkommens.
Hauptauslöser für die Überschuldung von Privathaushalten
- Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit → 31,2%
- Scheidung, Trennung → 12,5%
- gescheiterte Selbständigkeit → 12,1%
- Krankheit → 10,5%
- Konsumverhalten → 8,2%
Fazit:
Aufgrund der Auswirkungen durch das Coronavirus werden die Statistiken bei der nächsten Erfassung mit großer Sicherheit viel Höher sein. Grund sind die hohe Zunahme an Arbeitslosen, Personen die in Kurzarbeit gingen sowie auch Selbständige die aufgrund von COVID-19 ihr Geschäft aufgeben mussten.